Stimme mag vor allem sinnvoller Kommunikationskanal sein - sie ist dennoch zugleich immer Barometer einer Emotion, wie energisch der Sprecher [bzw. Sänger] seine
Seele verhüllen mag, Stimme ist nicht nur Semantik, sondern immer auch Prosodie:
Schmeichelnde Wärme, silbrige Schärfe, dunkle Geborgenheit oder schroffer Verrat
Stimme ist, weil sie dem Ohr im körperlichen Anstoß des Schalls begegnet, jedes Mal wieder ein Ergreifen, ein Berühren, das direkt in den Körper fährt, so wie es
aus ihm herausbricht als Echo seiner Vibration.
Andreas Weber, Philosoph & Biologe (*1967)